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Vertigo moulinsiana
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Isognomostoma isognomostomos
Weichtier des Jahres 2008 - Myosotella myosotis
Weichtier des Jahres 2009 - Bythiospeum husmanni
Weichtier des Jahres 2010 - Alinda biplicata
Weichtier des Jahres 2011 - Anisus vorticulus
   
  Einführung - Weichtier des Jahres  
 


Der Arbeitskreis zur Kartierung und zum Schutz der Mollusken in Nordrhein-Westfalen unterstützt das Kuratorium mit der Präsentation "Weichtier des Jahres" auf seiner Homepage.

 
  Weichtiere (Mollusca)
Nach den Gliederfüßern (Arthropoda, also Krebse, Spinnen, Insekten u. a.) sind die Weichtiere (Mollusca) mit etwa 135.000 Arten der zweitgrößte Tierstamm. Sie werden in acht Klassen eingeteilt, von denen die Schnecken (Gastropoda) und die Muscheln (Bivalvia) die beiden artenreichsten sind. Auch die Kopffüßer (Cephalopoda, z.B. „Tintenfische“) gehören zu den Mollusken. Weichtiere leben sowohl im Wasser als auch auf dem Land. Neben den oft bekannteren Meeresbewohnern gibt es eine Vielzahl von Land- und Süßwassermollusken. Während das Süßwasser sowohl von Schnecken als auch von Muscheln bewohnt wird, haben nur die Schnecken die Entwicklung zum Landleben geschafft. Wir unterscheiden die fast immer getrenntgeschlechtlichen Kiemenschnecken von den meistens zweigeschlechtigen (zwittrigen) Lungenschnecken, die sowohl im Wasser wie auch auf dem Land vorkommen.

Die meisten Schnecken schützen ihren skelettlosen Weichkörper mit einem fest mit dem Tier verwachsenen Gehäuse (dem „Schneckenhaus“). Die Nacktschnecken haben ihr Gehäuse in der Entwicklungsgeschichte zurückgebildet.

Die bei uns vorkommenden Muschel- und Schneckenarten sind überwiegend hochspezialisierte Tiere, die die verschiedensten ökologischen Ansprüche haben. Viele Arten sind stark gefährdet, weil entweder ihre Lebensräume (z.B. Trockenrasen, Sümpfe) von Menschen zerstört oder deren Qualität stark verschlechtert wird (z.B. Überdüngung, Schadstoffeintrag, Eingriffe in den Wasserhaushalt).

Die meisten Weichtiere benötigen ganz spezielle Eigenschaften ihrer Biotope und sind nicht sehr mobil. Damit können sie negativen Veränderungen ihres Lebensraumes kaum ausweichen und viele Schneckenarten sterben aus. Dieser Verlust von Biodiversität hat wie jede Änderung im System der Natur auch einen Einfluss auf alle anderen Teile der lebenden Umwelt: auf Pflanzen, Tiere und Menschen.

 
 

Die Jahresaktion „Weichtier des Jahres“
Zum Start der Jahresaktion „Weichtier des Jahres“ wurde 2003 die Bauchige Windelschnecke Vertigo moulinsiana (DUPUY 1849) ausgewählt. Später folgten 2004 die Gemeine Kahnschnecke Theodoxus fluviatilis (LINNAEUS 1758), 2005 der Tigerschnegel Limax maximus Linnaeus 1758, 2006 die Gemeine Flussmuschel Unio crassus PHILIPSSON 1788, 2007 die Maskenschnecke Isognomostoma isognomostomos (SCHRÖTER 1784) , 2008 das Mäuseöhrchen Myosotella myosotis (DRAPARNAUD 1801), 2009 Husmanns Brunnenschnecke Bythiospeum husmanni (C. BOETTGER 1963), 2010 die Schließmundschnecke Alinda biplicata (MONTAGU 1803) und 2011 die Zierliche Tellerschnecke Anisus vorticulus (TROSCHEL 1834) als „Weichtiere des Jahres“ .

Der Titel wird von einem Kuratorium vergeben, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Öffentlichkeit über ausgewählte Arten zu informieren und auf diesem Wege auch molluskenkundliche Themen und Naturschutzprobleme bekannt zu machen. Es soll dazu anregen, auch die anderen Weichtiere in unserer Umgebung wahrzunehmen und sich ihrer vielfältigen und oft unverzichtbaren Funktionen in unserer Umwelt bewusst zu werden.